Soester Anzeiger, 13.06.2010
https://www.soester-anzeiger.de/lokales/soest/us-organist-franzoesische-musik-deutsche-orgel-802398.html SOEST ▪ Bravo-Rufe und zwei Zugaben nach einem Konzert – das für den Soester Patrokli-Dom nicht gerade üblich. Stephen Tharp dagegen, der US-amerikanischen Organist, dem der Applaus galt, ist an enthusiastische Beifallsbekundungen gewöhnt. Er gilt als „Musikerpersönlichkeit mit großartigem Können“, als „der perfekte Virtuose“ mit internationaler Karriere, der weltweit mehr als 1 300 Konzerten gegeben hat. Domorganist Stefan Madrzak hatte den Virtuosen Stephen Tharp aus New York, seine Frau Lena und seinen Spielpartner Jackson Borges zum Konzert in den Patrokli-Dom eingeladen. Der Star aus New York spielte am Samstagabend auf Einladung von Stefan Madrzak zum 50. Geburtstag der Feith-Orgel im Dom. Dabei stellte er Werke vor allem französischer Komponisten vor, die zum Teil noch nie in Soest zu hören waren. Offenbar gibt es dafür Bedarf. Das Mittelschiff war gut besetzt – was angesichts vieler Konkurrenz-Veranstaltungen umso erstaunlicher war. Auf Tharps Programm standen Werke von Albert Renaud, César Franck, Olivier Latry, Charles-Marie Widor, Louis Vierne und Joseph Jongen. Als Zugaben spielte Thard die bekannten Toccatas aus der 5. Sinfonie von Widor und der Suite gothique von Leon Boëllmann. Dass hochkarätige Orgelmusik in diesem Jahr außerhalb der kirchlich vorgegebenen traditionellen Anlässe erklingt, ist Domkantor Stefan Madrzak zu verdanken. Zum 50. Geburtstag der Feith-Orgel hat er ein internationale Konzert-Reihe initiiert, zu der rund ums Jahr Organisten aus aller Welt nach Soest kommen.
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