Ruhr Nachrichten, 21.07.2009 Stephen Tharp spielte in der Stiftskirche Eine weite Anreise hatte der Organist Stephen Tharp, der am Sonntag die Vorenweg-Orgel zum Leben erweckte. Er kam aus New York angereist, um die Cappenberger Musikfreunde mit seinem Orgelspiel zu beglücken. Viele waren erschienen. Richtiggehend perplex schauten die Veranstalter der Pfarrgemeinde Cappenberg auf die prall gefüllten Kirchenbänke ihrer Stiftskirche. Renommiert Sein Ruf war Stephen Tharp wohl vorausgeeilt; er gehört zu den international bekanntesten und renommiertesten Organisten. Unter anderem war er Organist in der St. Patrick’s Cathedral in New York, gab Konzerte in den verschiedensten Kirchen der ganzen Welt und lehrte an der Yale University. Dabei ist er nie müde geworden, mit seiner Kunst auch auf Touren zu gehen. Kraftvoll startete der Amerikaner dann also sein Konzert in Cappenberg mit einem Praeludium von Nikolaus Bruhns. Jeder Winkel, jedes Dachgewölbe schien ausgefüllt von den vielfältigen Klängen des Orgelspiels und erste Zuhörer reckten interessiert den Kopf hinauf zur Orgelempore der Stiftskirche. Durch das Geländer war dort aber nichts zu sehen- so ist das halt bei einem Orgelkonzert. Es hieß also, sich zurückzulehnen, die Augen zu schließen und die Musik zu genießen. Changierend zwischen leisen, besinnlichen Tönen komponiert etwa von Johann Sebastian Bach oder Jeanne Demessieux und temporeichen Stücken des Komponisten Anthony Newman gestaltete Stephen Tharp eine angenehme und interessante Stunde der Orgelmusik. Anhaltender Applaus Die Zuhörer standen sogar auf und zeigten dadurch zum einen dem Künstler ihre Ehre – zum anderen konnten sie ihn so dann auch endlich in Augenschein nehmen, hatte er doch die ganze Zeit auf der Empore hinter ihnen und verdeckt durch ein Geländer gespielt. Zum Schluss gab es noch eine Zugabe und Stephen Tharp ließ zufriedene Gäste zurück: Er hatte seinem Ruf alle Ehre gemacht.
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